Selbst aktiv werden, das eigene Dorf gestalten und die Heimatregion voranbringen: LEADER ist eine Fördermaßnahme der Europäischen Union zur Strukturförderung des ländlichen Raumes. Ziel ist es, die ländlichen Räume als Wirtschafts-, Lebens- und Erholungsraum nachhaltig zu stärken, die Menschen zu qualifizieren und das regionale Natur- und Kulturerbe zu erhalten.
Das Leitthema der EU-Förderperiode 2023-2027 ist Resilienz. Vor dem Hintergrund ihrer sozialen, ökologischen und ökonomischen Dimension sollen die mit LEADER geförderten Projekte die Anpassungs-, Widerstands- und Wandlungsfähigkeit der Region stärken. Nur so können die Menschen vor Ort auf sich ändernde Gegebenheiten und steigende Herausforderungen reagieren und ihre Region zukunftsfähig gestalten.
Das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen stellt in der Förderperiode 2023 bis 2027 stellt rund 120 Millionen Euro aus dem „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums“ (ELER) für Projekte in den nun 45 LEADER-Regionen zur Verfügung.
Die große Bandbreite an Themen unterstreicht die Flexibilität von LEADER. Statt vorgefertigter Förderbausteine bietet das Programm die Möglichkeit passgenauer Lösungsansätze für individuelle Herausforderungen. Von Kultur- und Umweltbildungsprojekten, über die Schaffung touristischer Infrastrukturen bis hin zu transnationalen Kooperationen. Den Ideen zur Weiterentwicklung der Region sind thematisch kaum Grenzen gesetzt.
Die Abkürzung LEADER steht für „Liaison Entre Actions de Développement de l’Économie Rurale“, also die Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft.
Die Förderung bürgerschaftlich geprägter Regionalentwicklungsprozesse in den ländlichen Regionen hat mittlerweile seit rund 30 Jahren gute Tradition. LEADER war von 1991 bis 2006 ein im Wesentlichen von der europäischen Ebene gestaltetes Programm. Seit der Programmperiode 2007-2013 ist es kein separates Programm mehr, sondern in alle nationalen ländlichen Entwicklungsprogramme einbezogen („main-streamed“). Damit lässt sich LEADER in einem umfassenderen Bereich von ländlichen Entwicklungsaktivitäten anwenden.
Die Bedeutung von LEADER für die Zukunftsfähigkeit der Dörfer und Regionen nimmt dabei stetig zu. Waren in der EU-Förderperiode 2007-2013 lediglich 12 Regionen als LEADER-Region anerkannt, stieg diese Anzahl in den Jahren zwischen 2014 und 2022 bereits auf 28 an. 2023 bis 2027 können nun insgesamt 45 LEADER-Regionen Mittel aus dem ELER beantragen.
Erklärvideo: Was ist LEADER?