Grüne Berufe

14 naturnahe Ausbildungsberufe mit Perspektive

Die Gewinnung gut ausgebildeter Nachwuchskräfte im „grünen Bereich“ ist essenziell, um auch zukünftig eine starke Land- und Forstwirtschaft zu gewährleisten. Deshalb unterstützt das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Fachkräfteoffensive NRW als zentrale gemeinsame Kraftanstrengung der nordrhein-westfälischen Landesregierung, um dem Fachkräftemangel wirksam zu begegnen und die Fachkräftesicherung für die Zukunft des Landes nachhaltig zu stärken. Mehr Infos zur Fachkräfteoffensive NRW unter www.fachkraefteoffensive.nrw.

In den Grünen Berufen werden junge Menschen zu Topkräften und Spezialisten in 14 unterschiedlichen, innovativen und spannenden Fachgebieten der Land-, Forst-, Gartenbau- und Ernährungswirtschaft in Nordrhein-Westfalen ausgebildet.

Die Arbeitsorte sind so vielfältig wie die Berufsinhalte; ob im Wald, auf dem Acker, in Gartenbaubetrieben, auf landwirtschaftlichen Betrieben, an und auf dem Wasser oder auch in Laboren und wissenschaftlichen Institutionen; hier ist für jeden, der gerne mit und in der Natur arbeiten und einen aktiven Beitrag für eine nachhaltige und ökologische Landwirtschaft, die Wälder, den Klimaschutz und den Tierschutz beitragen möchte, das Passende dabei.

Hier geht es zu den 14 Grünen Berufen in NRW:

Fachkraft Agrarservice

Drei Personen ernten ein Feld mit landwirtschaftlichen Maschinen.
© istock.com/100pk

Fachkräfte Agrarservice übernehmen Dienstleistungen für landwirtschaftliche Unternehmen und andere Auftraggeber. Sie führen modernste landwirtschaftliche Maschinen wie Mähdrescher, Maishäcksler, Kartoffelerntemaschinen. Sie kümmern sich um deren Pflege, Wartung und Instandhaltung. Sie sind Experten für landwirtschaftliche Nutzpflanzen sowie deren Anbau, Ernte und Lagerung.

Dabei setzen sie organische und mineralische Dünger sowie Pflanzenschutzmittel ein. Auch Böden und Wetterverhältnisse können sie gut einschätzen. In ihrem Arbeitsalltag haben Fachkräfte Agrarservice außerdem direkten Kundenkontakt, beraten Kunden und setzen deren Wünsche um.

Brennerin/Brenner

Eine Frau steht neben einem Kessel und betrachtet eine klare Flüssigkeit.© istock.com/SolStock

Brennerinnen und Brenner führen mit Sachverstand und Kreativität die verschiedenen Verarbeitungsschritte durch, um aus Kartoffeln, Obst oder Getreide unter Zuführung von Wasser, Zucker, Hefe und anderen Rohstoffen trinkbaren Alkohol zu produzieren.

Es ist ein Beruf, der in seiner Ausübung eine lange Tradition mit dem Einsatz moderner Maschinen und computergesteuerten Anlagen verbindet. Während der Ausbildung lernt man alles über gute Brände – vom Aufbereiten der Rohstoffe über das Maischen bis hin zum Destillieren. Aber auch das Verkosten, Abfüllen und Vermarkten der fertigen Produkte gehört zu den typischen Aufgaben.

(In NRW gibt es für diesen Ausbildungsberuf bislang keinen anerkannten Ausbildungsbetrieb.)

Fischwirtin/Fischwirt

Ein Mann hält einen Behälter mit kleinen Fischen.
© LANUV/Jakob Gährken

Fischwirtinnen und Fischwirte arbeiten in Teichwirtschaften und Aquakulturen oder in der Fluss- und Seenfischerei.

Sie kennen sich bestens mit den Anforderungen an die Lebensräume von Fischen, Krebstieren und Muscheln aus und kümmern sich mit Blick auf Tierschutz und Tiergesundheit um die Überwachung der Fischereigewässer und der Fischbestände.

Neben Fachkenntnissen über die Gewässerbewirtschaftung und Hegemaßnahmen haben sie tiefgreifende Kenntnis über fischereilich genutzte Tiere, Wartung und Handhabung erforderlicher Geräte und Fahrzeuge sowie Bau und Pflege von Fischereieinrichtungen. Darüber hinaus kennen sich Fischwirtinnen und Fischwirte auch mit der Verarbeitung, Veredlung und Vermarktung der Fischereierzeugnisse aus. Sie produzieren regional und nachhaltig hochwertige und gesunde Lebensmittel.

Forstwirtin/Forstwirt

© istock/kawasny221

Forstwirtinnen und Forstwirte pflanzen neue Bäume, schützen diese vor Wildverbiss und anderen Entwicklungshemmnissen, sie fällen ältere Bäume und bereiten diese zum Verkauf vor. Zudem gewinnen Saatgut zur Anzucht in Forstbaumschulen.

Unter dem Einsatz von forstwirtschaftlichem Gerät wie Kettensäge, Motorsense, Forstschlepper pflegen sie Wälder und liefern Hölzer für die weiterverarbeitende Industrie.

Forstwirtinnen und Forstwirte sind darüber hinaus im Bereich des Naturschutzes tätig, errichten Erholungs- und Jagdeinrichtungen und halten diese instand. Durch die Pflege und Markierung von Wanderwegen und das Bauen von Erholungseinrichtungen wie z. B. Bänken sorgen sie zudem dafür, dass sich Wanderer und Spaziergänger in ihrem Wald wohl und sicher fühlen können.

Gärtnerin/Gärtner

Ein Mann pflanzt Pflanzen ein. Im Hintergrund arbeiten andere Menschen.© istock.com/KatarzynaBialasiewicz

Gärtnerische Betriebe erzeugen hochwertige Nahrungsmittel wie frisches Obst und Gemüse oder sie vermehren und kultivieren Gehölze, Zierpflanzen und Stauden. Die Produktion findet sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus statt. Auch im Bereich der verschiedenen Absatzwege kennen sich Gärtnerinnen und Gärtner bestens aus.

Im Garten- und Landschaftsbau planen, gestalten und pflegen Sie private und öffentliche Gärten, Parks, Wasser- und Sportanlagen. Eine Spezialisierung kann auch im Bereich der Baumpflege liegen. Friedhofsgärtnerinnen und -gärtner sind Fachleute für die Anlage und Pflege der unterschiedlichen Freiräume für die Bestattungs- und Gedenkkultur.

Hauswirtschafterin/Hauswirtschafter

Ein Mann steht mit einem Wäschewagen vor einer Waschmaschine.© istock.com/LSOphoto

Je nach Einsatzort betreuen sie vor Ort Gäste, Senioren, kranke oder behinderte Menschen, auch Kinder, und versorgen diese im Alltag. Ihr Aufgabengebiet ist vielfältig und bietet Hilfestellungen für die Bewältigung alltäglicher Herausforderungen. Neben der Zubereitung von Mahlzeiten erstellen sie Essenspläne, sind für die Einkäufe und Lagerung der Lebens- und Haushaltsmittel, aber auch für die Reinigung von Räumen und Textilien zuständig.

Landwirtin/Landwirt

Ein Mann arbeitet auf dem Feld.© istock.com/fotografixx

Landwirtinnen und Landwirte erzeugen unter Berücksichtigung des Tier-, Natur- und Umweltschutzes qualitativ hochwertige Lebensmittel und nachwachsende Rohstoffe für die Bevölkerung. Dabei gilt es, sich immer wieder dem Wandel von Technologien und äußeren Einflüssen, wie beispielsweise dem Klima, anzupassen. Dieser anspruchsvolle Beruf fordert neben der Freude an der Arbeit im Freien ein hohes Maß an organisatorischem Geschick Sorgfältigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Bereitschaft zu selbstständigem Handeln.

Landwirtinnen und Landwirte benötigen zudem ein großes Verständnis für betriebswirtschaftliche Zusammenhänge und Prozesse. Dabei treten neue Wirtschaftsbereiche wie die Erzeugung regenerativer Energien oder der Einsatz nachwachsender Rohstoffe weiter in den Fokus.

Milchwirtschaftliche Laborantin/Milchwirtschaftlicher Laborant

Eine Person mit Schutzkleid überprüft die Herstellung eines Milchproduktes. © istock.com/andresr

Milchwirtschaftliche Laborantinnen und Laboranten leisten einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung und Lebensmittelsicherheit der verschiedenen Molkereiprodukte, wie Milch, Käse, Joghurt etc. und tragen somit eine große Verantwortung für Verbraucherinnen und Verbraucher. Ihr Berufsalltag findet hauptsächlich in Laboren statt. Hier messen, analysieren und begutachten sie mit modernster Technik nicht nur die fertigen Produkte, sondern auch alle Komponenten die bei der Herstellung, von der Milcherzeugung bis hin zum Endprodukt, eingesetzt werden.

Milchtechnologin/Milchtechnologe

Eine Person verschließt einen Container.© istock.com/Vladimir Mironov

Milchtechnologinnen und Milchtechnologen sind in der Weiterverarbeitung der Milch zu den vielfältigen Molkereiprodukten wie Käse, Joghurt und Butter tätig.In ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit sind der Arbeits- und Hygieneschutz sowie die Umweltschutzvorschriften wichtige Aspekte. Erhitzen, Kühlen, Trocknen und Abpacken sind hier die gängigen Verfahrenstechniken und gehören neben den Qualitätskontrollen der fertigen Produkte zu ihren Aufgaben.

Pferdewirtin/Pferdewirt

Eine Frau bürstet ein Pferd.© istock.com/andreaskrappweis

Der Beruf der Pferdewirtin bzw. des Pferdewirtes ist vielseitig und abwechslungsreich. Vorausgesetzt werden Spaß im Umgang mit und in der Versorgung von Pferden; empfohlen werden Reitkenntnisse sowie körperliche Fitness.Nach der Ausbildung sind sie die Fachleute in Sachen Pflege, Haltung, Zucht und Tierwohl von Pferden.

Dieser spannende und abwechslungsreiche Beruf wird in fünf unterschiedlichen Fachrichtungen ausgeübt und ausgebildet: Pferdehaltung und Service, Pferdezucht, klassische Reitausbildung, Spezialreitweisen, Pferderennen.

Pflanzentechnologin/Pflanzentechnologe

Drei Personen begutachten Salatpflanzen.© istock.com/alvarez

Pflanzentechnologinnen und Pflanzentechnologen arbeiten in Pflanzenzuchtbetrieben und in wissenschaftlichen Institutionen in denen sie durch Forschungen und Feldversuche mithelfen, neue Sorten zu entwickeln und zu kultivieren.Ihre Arbeit findet genauso am PC und im Labor wie auch auf dem Feld statt. Vor Beginn der Ausbildung müssen sich Auszubildende für zwei der folgenden sieben Einsatzgebiete entscheiden: Feldversuchswesen, Gewächshaus, Kulturlabor, Pflanzenschutz-Versuchswesen, Saatgutwesen, Untersuchungslabor und Zuchtgarten

Revierjägerin/Revierjäger

Eine Jägerin geht mit ihrem Hund durch den Wald.© istock.com/fotografixx

Revierjägerinnen und Revierjäger arbeiten in staatlichen und privaten Jagdbetrieben, in Jagdgenossenschaften oder bei Nationalparkverwaltungen. Hier sind sie für die Anpassung und Kontrolle der Wildbestände zuständig und gewährleisten somit einen gesunden Wildtierbestand und sichern damit auch die Lebensgrundlagen des Wildes. Zudem bereiten sie die Verwertung von Wildfleisch als hochwertiges Lebensmittel vor. Neben der Bejagung der Wildtiere sind sie ausgebildet in der Jagdhundeführung. Sie gestalten aktiv den Lebensraum der Wildtiere indem sie Maßnahmen zum Tier-, Arten- und Naturschutz durchführen. Revierjägerinnen und Revierjäger führen Jagdgäste, übernehmen organisatorische Aufgaben des Jagdmanagements und können in der Umweltbildung die Öffentlichkeit über Jagd und Natur informieren. Mittlerweile rücken Fragen des Umgangs von Wildtieren in der Stadt ebenfalls in die Ausgestaltung dieses grünen Berufes.

Tierwirtin/Tierwirt

Ein Mann läuft durch einen Kuhstall.© istock.com/Scharfsinn86

Tierwirtinnen und Tierwirte versorgen und pflegen Nutztiere wie Schweine, Rinder, Schafe, Geflügel und Bienen. Sie erzeugen, unter Berücksichtigung des Tierschutzes und des Aspekts der Nachhaltigkeit, qualitativ hochwertige Produkte und Nahrungsmittel.Da die unterschiedlichen Nutztiere mitunter ganz andere Anforderungen an die Art der Haltung und den Betrieb stellen, erfolgt die Ausbildung in fünf Fachrichtungen:

Rinderhaltung, Schweinehaltung, Geflügelhaltung, Schäferei, Imkerei

Winzerin/Winzer

Eine Frau begutachtet Wein.© istock.com/JackF

Winzerinnen und Winzer pflanzen und pflegen Weinreben und begleiten die Weinherstellung von der Lese der Trauben über die Kellerei bis zum fertigen Wein.Sie beherrschen eine Vielzahl von Tätigkeiten. Rebstöcke zu pflanzen und zu pflegen, Trauben zu ernten und sie zu Wein, Sekt oder Traubensaft zu verarbeiten ist Arbeitsalltag. Auch die Präsentation und Vermarktung des Weines und anderer weinbaulicher Produkte wie Sekt oder Traubensaft zählen heute zu den Aufgaben des Winzerhandwerks.

Für den Beruf sind ein „grüner Daumen“ und insbesondere ein guter Geschmacks- und Geruchssinn erforderlich. Dank überliefertem Wissen und neuester Technik verbindet der Beruf Tradition und Moderne. Einerseits ist es ein Beruf mit großer Tradition, andererseits aber auch einer mit einem sehr modernen Profil.

 

Detaillierte Informationen zu den Grünen Berufen finden Sie auf der Website der  Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen:

Detaillierte Informationen zur Fachkräfteoffensive NRW finden Sie auf der Website des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales:

Informationen zur Fachkräfteoffensive NRW
Das Logo der Fachkräfte Offensive NRW.

Flyer – Ausbildung in den 14 grünen Berufen

Flyer
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