20.09.2024 Wald Zu Besuch im nordrhein-westfälischen Wald: Forstfachleute aus ganz Europa lernen den Königsforst bei Köln kennen Ministerin Gorißen begrüßt bei Jahrestagung des Europäischen Forstinstituts EFI Das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz teilt mit: Der Wald erfüllt vielfältige Funktionen: Er ist Erholungsraum für die 18 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen, liefert den nachhaltigen Rohstoff Holz und ist gleichzeitig Lebensraum für rund 4.000 Pflanzen- und 14.000 Tierarten. Um die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes dauerhaft sicherzustellen, ist die sogenannte „Integrierte Waldbewirtschaftung“ ein wichtiger Ansatz. Wie eine solche Bewirtschaftung möglich ist, bei der sämtliche Funktionen und Leistungen des Waldes ausgewogen und nachhaltig sichergestellt werden können, ist Thema der Jahrestagung des Europäischen Forstinstituts (EFI) in Bonn. Dazu sind rund 150 Forstfachleute aus ganz Europa und Übersee angereist. Bei einer Exkursion in den Königsforst bei Köln am Freitag, 20. September 2024 haben sich die Forstfachleute über die dort erfolgreiche Praxis der integrierten Waldbewirtschaftung informiert. Zum Auftakt der Exkursion in den Königsforst begrüßte Forstministerin Silke Gorißen die Waldexpertinnen und Waldexperten: „Gerade im Hinblick auf die immer stärker werdenden Auswirkungen des Klimawandels und den Verlust der Artenvielfalt kommt dem Wald und seiner Funktion als Klimaschützer, als einzigartiger Raum der Natur und als Quelle des Rohstoffs Holz eine besondere Bedeutung zu. Die integrierte Waldbewirtschaftung ist daher ein wichtiger Ansatz, damit der Wald auch für nachfolgende Generationen erhalten bleibt. Hier im Königsforst, vor den Toren der Großstadt Köln, wird eindrucksvoll gezeigt, wie Rohstofferzeugung, Erhalt und Förderung der biologischen Vielfalt unserer Wälder Hand in Hand gehen können.“ Königsforst ist beispielhaft für integrierte Waldbewirtschaftung Die integrierte Waldbewirtschaftung wird schon seit den 1980er Jahren im Staatswald von Nordrhein-Westfalen umgesetzt. Auf der Exkursion im Rahmen der Jahreskonferenz des EFI im Königsforst zeigt das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft, wie diese beispielhaft gelingen kann. Ein großes Thema: Die Wiederherstellung der in den letzten Jahren stark geschädigten Wälder. Ministerin Gorißen: „Unsere Forstfachleute in Nordrhein-Westfalen geben gern ihre Erfahrungen und ihr Wissen weiter und stehen den Waldbesitzern als kompetente Ansprechpartner zur Seite, um gemeinsam die Zukunft unserer Wälder zu gestalten. Ein intensiver Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland wie bei der Exkursion des Europäischen Forstinstituts in den Königsforst soll dazu beitragen, den Wald und seine Bedeutung für die Natur und die Produktion des nachwachsenden Rohstoffes Holz weiter zu stärken.“ Es gibt vielfältige Verbindungen zwischen dem Land und dem EFI. Zum Beispiel wurde mit Unterstützung von Bund und Land 2017 die EFI-Dependance in Bonn eröffnet, mittlerweile mit mehr als 40 Beschäftigten der zweitgrößte Standort nach Joensuu in Finnland. Die Landesforstverwaltung Nordrhein-Westfalen war bereits früh Mitglied des EFI nach seiner Gründung im Jahre 1993 geworden. In den letzten Jahren wurde die Zusammenarbeit weiter intensiviert. So ist zum Beispiel der Landesbetrieb Wald und Holz die einzige deutsche Institution, die am EU-Forschungsprojekt „SUPERB“ mitwirkt, das sich im Rahmen des Europäischen Green Deals mit der Wiederherstellung geschädigter Wälder in Europa befasst. Der Landesbetrieb Wald und Holz betreut im Rahmen des Projekts mehrere Versuchsflächen in nordrhein-westfälischen Wäldern, die durch Sturm, Trockenheit und Borkenkäfer entstanden sind, und auf Grundlage der Wiederbewaldungsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen unter wissenschaftlicher Begleitung wiederbepflanzt werden. Das Europäische Forstinstitut (EFI) ist eine internationale Organisation mit 30 Mitgliedsländern und 125 Mitgliedsorganisationen aus 38 verschiedenen Ländern, die in unterschiedlichen Forschungsbereichen zum Thema Wald tätig sind. Dies versetzt EFI in eine einzigartige Position, Wissen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik zu vernetzen und zu teilen. Pressekontakt: Miriam.Beutner@mlv.nrw.de, Tel: 0211 3843 1020 Download Pressemitteilung (PDF) Foto: MLV NRW Artikel teilen: