28.09.2023 Tierschutz & Tiergesundheit Hilfe für kleine Stachelritter: Ministerin Gorißen besucht Igelstation in Krefeld Das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz teilt mit: Es wird herbstlich in Nordrhein-Westfalen und Igel sind fleißig auf Nahrungssuche, auch in privaten Gärten. Dort stoßen sie leider oft mit automatisierten Rasenmähern zusammen – für kleine Wildtiere wie Igel können solche Begegnungen fatal enden: Denn bei Gefahr flüchten Igel nicht, sondern sie rollen sich zusammen und können dann teils schwere Verletzungen an Schnauze, Füßen oder Stacheln durch Schneidewerkzeuge an geräuschlos arbeitenden Mährobotern erleiden. Der Krefelder Verein „Casa dei Riccio“ kümmert sich mit viel Engagement um verletzte Igel und hilft den kleinen Wildtieren wieder auf die Beine. Am Donnerstag, 28. September, hat Ministerin Silke Gorißen die Igelnothilfe am Niederrhein besucht und auf die wichtige ehrenamtliche Arbeit des Vereins hingewiesen und um Umsicht bei der heimischen Rasenpflege gebeten. Ministerin Silke Gorißen: „Mit Beginn des Herbstes startet für den Igel der Endspurt für die Vorbereitung auf den Winterschlaf. Auf der Suche nach Nahrung sind aktuell ganze Igelfamilien nachts oder in der Dämmerung auch in heimischen Gärten unterwegs. Deshalb ist bei der Rasenpflege Vorsicht geboten, besonders beim Einsatz von Mährobotern: Damit keine Tiere durch Schneidewerkzeuge verletzt oder getötet werden, ist es wichtig, den Mähroboter nur tagsüber einzusetzen. Ein sorgfältiger und sachgemäßer Einsatz von automatisierten Rasenmähern kann das Leben vieler nachtaktiver Wildtiere retten, die im Garten in der Dunkelheit unterwegs sind.“ Die Ministerin weiter: „Allen Helferinnen und Helfern, die wie hier in Krefeld kranke und verletzte Igel aufnehmen, sie aufpäppeln und bestenfalls wieder auswildern, danke ich sehr. Ihr Engagement ist von unschätzbarem Wert für den Tierschutz.“ Dr. Gerlinde von Dehn, Landestierschutzbeauftragte: „Obwohl der Igel bei den meisten Menschen beliebt ist, ist der Mensch doch auch sein größter Feind. Wir nehmen ihm den Lebensraum und gefährden durch den unkontrollierten Einsatz von Gartenschneidegeräten sein Leben. Was für Gartenbesitzer bequem ist, kann für Igel lebensgefährlich sein: Mähroboter.“ Brigitte Thevessen, Gründerin „Casa dei Riccio“: „Der Igel ist so etwas wie der Eisbär in unseren Gärten. Er führt uns deutlich den menschengemachten Einfluss auf seinen Lebensraum – und den anderer Tierarten – vor Augen: Pestizide, Klimawandel, Flächenversiegelung, Einsatz von Mährobotern, etc. Igelschutz vereint Tier- und Klimaschutz. Dafür kämpft der Verein ‚Casa dei Riccio – Haus der Igel e. V.‘ Tag für Tag, um dabei zu helfen, den dramatisch sinkenden Bestand des Igels zu stabilisieren und somit für künftige Generationen zu erhalten. Hierfür braucht es aber auch kontinuierliche Unterstützung aus Politik und Gesellschaft.“ Gerade nachts oder in der Dämmerung sind ganze Igelfamilien unterwegs. Die meisten Igeljungen kommen in den Sommermonaten zur Welt, und erste Ausflüge mit dem Muttertier werden in der Dunkelheit unternommen. In den Monaten Juni bis September ist also besonders große Vorsicht beim Einsatz von Mährobotern geboten. Igelsichere Gärten anlegen Naturnahe Gärten mit heimischen Pflanzen und Wildwuchsflächen sind besonders igelfreundlich und dienen als Unterschlupf. Um die dämmerungs- und nachtaktiven Stacheltiere im eigenen Garten zu schützen, sollte der Mähroboter, wenn überhaupt, um die Mittagszeit mähen. Pressekontakt: michelle.althaus@mlv.nrw.de, Tel: 0211-3843-1042 Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211 3843-0. Download der Pressemitteilung [hier]. Foto: Foto: MLV NRW Artikel teilen: