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Die bereits seit den 1980er Jahren stattfindende jährliche Waldzustandserhebung stellt einige wichtige Grunddaten über die Stabilität und Gesundheit unserer Waldökosysteme zur Verfügung. Sie ist eine wichtige Informationsgrundlage für eine dem Klimawandel angepasste Waldbewirtschaftung.

Informationsgrundlage zur Stabilität und Gesundheit der Wälder
Seit den 1980er Jahren findet in Deutschland die Waldzustandserfassung statt. Auslöser waren Waldschäden aufgrund von Säureeinträgen, ein Phänomen, das unter den Schlagworten „Saurer Regen“ und „Waldsterben“ große Bedeutung erlangte. Von Beginn an dient der Kronenzustand als Weiser für die Vitalität der Waldbäume. Im Zuge der Entwicklung zu einem umfassenden forstlichen Umweltmonitoring wurden die Untersuchungen später um Kriterien des Bodenzustandes und der Stoffflüsse in Waldökosystemen erweitert. Mittlerweile stehen die Spätfolgen der Schadstoffeinträge und die Auswirkungen des Klimawandels im Fokus des Monitorings.

Die Durchführung der Waldzustandserfassung folgt einer international einheitlichen Methode. Die bundesweite Erhebung erfolgt jeweils im Juli und August auf einem systematischen Stichprobennetz (Level I), welches Nordrhein-Westfalen wie andere Bundesländer für landesspezifische Aussagen auf ein 4 km x 4 km Stichprobennetz verdichtet hat. An 525 Aufnahmepunkten wird dabei landesweit der Kronenzustand von etwa 10.000 dauerhaft markierten Probebäumen durch speziell geschulte Fachleute beurteilt. Die wichtigsten Kriterien sind die Verlichtung der Baumkronen und die Vergilbung der noch vorhandenen Nadeln und Blätter. Weitere Faktoren sind unter anderem Fruktifikation, Insekten- und Pilzbefall, Sturm- und Wetterschäden. In den Waldzustandsbericht fließen auch weitere Daten wie zur Witterung, zum Bodenwasserhaushalt und zu großflächig abgestorbenen Waldbeständen ein.

Die Ergebnisse werden jährlich für Nordrhein-Westfalen veröffentlicht. Die Daten sind anschließend auch bundesweit und im Rahmen des europäischen Waldmonitorings für die Öffentlichkeit zugänglich.

Seit dem Beginn der Waldzustandserhebung im Jahr 1984 verschlechtert sich die Kronenvitalität der Hauptbaumarten kontinuierlich. Dies wird insbesondere mit den beginnenden Auswirkungen des Klimawandels, aber auch mit der langfristigen Belastung der Waldböden durch Nähr- und Schadstoffeinträge in Verbindung gebracht.

Angesichts der im Klimawandel bereits feststellbaren und zu erwartenden Belastungen für die Waldökosysteme kommt dem forstlichen Umweltmonitoring eine größere Bedeutung zu. Auch im Kontext der Klimaanpassungsstrategie Wald NRW wird das Instrument des forstlichen Umweltmonitorings gestärkt.

Seit 2014 erfolgt die Waldzustandserfassung auf Basis der Verordnung über Erhebungen zum forstlichen Umweltmonitoring (ForUmV) (§41a Absatz 6 Bundeswaldgesetz). Die Durchführung der Waldzustandserfassung basiert in NRW auch auf der Verpflichtung der Forstbehörden zur Erhebung von Grunddaten zum Waldzustand nach einem einheitlichen Verfahren gemäß § 60 (4) Landesforstgesetz.

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