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Fischerei wird in Nordrhein-Westfalen im Wesentlich durch über 230.000 Anglerinnen und Angler, die auf rund 54.000 Hektar Wasserfläche die Fischbestände hegen und nutzen. Daneben findet am Rhein sowie in einigen Talsperren auch noch eine Bewirtschaftung mit Methoden der Berufsfischerei statt. In den rund 2.000 bis 3.000 Aquakulturbetrieben in Nordrhein-Westfalen werden Fische und Krebstiere produziert und meist regional vermarktet.

Eigenproduktion reicht nicht aus, um die Nachfrage zu decken
Die Verbraucherinnen und Verbraucher in Nordrhein-Westfalen benötigen deutlich mehr Fisch, als die 1.000 bis 2.000 Tonnen pro Jahr, die es produzieren kann. Wegen der Binnenlage und der großen Nachfrage wird Seefisch in großem Umfang importiert, teilweise weiterverarbeitet und gehandelt. Auch Süßwasserfische wie Forellen und Karpfen werden importiert. Mit Unterstützung der europäischen Fischereiförderung soll ein Ausbau der nachhaltigen Aquakultur in Nordrhein-Westfalen erreicht werden.

Neben einigen Privatpersonen, die die Netz- und Reusenfischerei noch als Hobby betreiben, gibt es in ganz Nordrhein-Westfalen nur noch einen einzigen aktiven Betrieb in der Sparte Fluss- und Seenfischerei: Der Fischereibetrieb des Ruhrverbandes bewirtschaftet die Talsperren des Sauerlandes. Dort werden sowohl Fische für die Gastronomie der Umgebung gefangen wie auch Angelkarten verkauft. Im Vordergrund der Bewirtschaftung steht allerdings die Notwendigkeit, durch die Befischung der Fischbestände eine gute Wasserqualität zu erhalten.

Daneben gibt es allerdings über 230.000 Inhaberinnen und Inhaber eines Fischereischeins. Nur damit ist man berechtigt, die Angelfischerei auszuüben. Rund 115.000 Bürgerinnen und Bürger Nordrhein-Westfalens sind in einem Angelverein organisiert. Ihnen stehen rund 54.000 Hektar Wasserfläche zur Ausübung ihres Hobbies zur Verfügung. Die Angelvereine tragen einen wesentlichen Anteil zur Reinhaltung und der Hege der Gewässer bei. Anglerinnen und Angler fangen in Nordrhein-Westfalen jährlich rund 2.500 Tonnen Fisch.

In Nordrhein-Westfalen erzeugen etwa 70 Haupterwerbsbetriebe und rund 1.000 Betriebe im Nebenerwerb regional und nachhaltig Fisch – fast ausschließlich Bach – und Regenbogenforellen. Dazu kommen noch zahlreiche Hobbyteichwirtschaften. Die Forellenproduktion ist abhängig von der Wasserversorgung und findet daher häufig in Kaltwasser-Durchflussanlagen in den Mittelgebirgsregionen von Sauerland, Eifel und dem Bergischen Land statt. Für die Produktion wird Bach- oder Quellwasser genutzt.

In acht Karpfenzuchtbetrieben werden insgesamt circa 15 Tonnen Karpfen pro Jahr erzeugt. Die Karpfenzucht erfolgt in der Regel in Naturteichen. Diese Karpfenteichanlagen besitzen daher einen hohen Wert für den Natur- und Artenschutz. Daneben gibt es in Nordrhein-Westfalen auch neue Ansätze der Aquakultur bei der in Kreislaufanlagen u.a. Welse, Zander und Algen produziert werden. Bei dieser Form der Aquakultur wird das Wasser im Kreis geführt und über eine mechanische und biologische Filterung gereinigt.

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