Foto: shutterstock.com - Andreas Wolochow

Der nachhaltig erzeugte und umwelt- und klimafreundliche Rohstoff Holz bietet vielfältige Vorteile. Zu wichtigen Verwendungsmöglichkeiten gehören die konstruktive Verwendung im Holzbau, im Innen- und Außenausbau und in der Möbelherstellung. Der Rohstoff Holz ist beispielsweise auch die Grundlage für die Papier- und Pappeproduktion.

Holzverwendung
Wichtig ist, dass der Rohstoff Holz entlang der Produktions- und Wertschöpfungsketten effizient und werthaltig genutzt wird. Eine Schlüsselfunktion übernimmt der nachwachsende Rohstoff Holz dabei beim klimafreundlichen Bauen. Durch den Einsatz von Holz wird CO2 dauerhaft gespeichert und durch die Substitution von Baustoffen mit einer negativen Klimabilanz wird CO2 eingespart. Dieser Klimaschutzeffekt kommt insbesondere durch den Holzeinschlag im Rahmen der nachhaltigen Forstwirtschaft und der langfristigen Verwendung von verarbeiteten Holzprodukten zum Tragen. Im Rahmen der Holzverwendung sollte daher auf eine langlebige stoffliche Holzverwendung in zirkulärer Nutzung gesetzt werden. Aus diesem Grund ist ein Anstieg des Holzbaus in Nordrhein-Westfalen entscheidend. Die energetische Verwendung von Holz sollte am Ende einer möglichst langen Verwendungsdauer oder auch als natürliches Koppelprodukt der nachhaltigen Holzverwendung erfolgen.

Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die moderne Holzverwendung in vielfältiger Form, so über die Internetseite Bauen mit Holz, verschiedene Informationsborschüren, Beratungsangebote und die Unterstützung von Fachveranstaltungen, Messeauftritten und Holzbaupreisen.

Derzeit wird insbesondere die konstruktive Holzverwendung wie im Holzbau aufgrund der technischen Eigenschaften durch Nadelholz geprägt. Durch die Veränderung der Wälder zur Anpassung im Klimawandel wird der Laubholzanteil perspektivisch steigen. Daher bedarf es eine Entwicklung und Etablierung von neuen, innovativen und werthaltigen Nutzungsformen auf Laubholzbasis. Die Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Markteinführung neuer Laubholzprodukte werden in Nordrhein-Westfalen als positiv eingeschätzt. Laut der Laubholzstudie NRW 2014 verfügt Nordrhein-Westfalen über umfangreiche Laubholzressourcen, eine starke Laubholzindustrie, Forschungskapazitäten an Hochschulen sowie einen der größten Verbrauchermärkte in Europa. Neben der Darstellung des Aufkommens und des Marktpotenzials werden in der Studie Handlungsfelder und Maßnahmenvorschläge zur Erschließung der Laubholz-Marktpotenziale benannt.

Holzwirtschaft
Die Holzwirtschaft ist differenziert und umfasst verschiedene Teilbranchen. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette vom Rohholz, über die Bearbeitung bis zur Verarbeitung von Holz und Holzprodukten über deren Vertrieb bis zum abschließendem Recycling betrachtet. Mit einem Umsatz von rund 41 Milliarden Euro Umsatz und insgesamt über 195.000 Beschäftigen (davon etwa 154.290 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigen) im Jahr 2020 gehört die Holzwirtschaft in Nordrhein-Westfalen zu den wirtschafts- und gesellschaftspolitisch wichtigen Branchen. Es handelt es sich um ein traditionell starkes Cluster mit zahlreichen Betrieben in ländlichen Regionen – besonders bedeutend in Ostwestfalen-Lippe und Südwestfalen. Wichtige Bereiche der Holzwirtschaft beinhalten die Säge-und Holzwerkstoffindustrie, den industriellen Holzbau und das Holzhandwerk sowie die Papier- und Pappe-Industrie. Insbesondere im ländlichen Raum ist die Holzwirtschaft für die Beschäftigung und Wertschöpfung von großer Bedeutung.

Viele Bereiche der Holzwirtschaft sind auf die Versorgung mit dem regional erzeugten Rohstoffs Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft angewiesen. Hierbei steht aufgrund der prägenden Verwendungsformen Nadelholz stark im Vordergrund. Für die Holzwirtschaft wird es entscheidend sein, den perspektivisch steigenden Bedarf an Holz für die Bereiche Bauen, biobasierte Wirtschaft und Energie zu gewährleisten. Eine große Herausforderung besteht darin, die steigende stoffliche und energetische Holzverwendung mit einer nachhaltigen und idealerweise regionalen Rohstoffversorgung aus nachhaltiger Forstwirtschaft sowie der notwendigen Gewährleistung aller Waldfunktionen in Einklang zu bringen. Dafür bedarf es auch eine Erhöhung der Rohstoff- und Materialeffizienz sowie die gemeinsame Betrachtung aller Verwertungswege.

Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt den Cluster der Forst- und Holzwirtschaft in vielfältiger Form. Hierzu gehört die Durchführung von Clusterstudien sowie die Initiierung und Unterstützung von Cluster- und Netzwerkinitiativen. Die Zusammenarbeit von Holzwirtschaft und Forschungseinrichtungen, insbesondere zu Forschungs- und Lehrangeboten zum Holzbau, soll weiterhin gestärkt werden. Zudem unterstützt die Landesregierung die Bund-Länderinitiative Charta für Holz 2.0, die unter dem Leitmotto „Klima schützen, Werte schaffen, Ressourcen effizient nutzen“, die in verschiedenen Handlungsschwerpunkten Vorschläge zur stärkeren Verwendung von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft erarbeitet.

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