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Wälder entwickeln sich sehr lange und sind daher besonders vom Klimawandel betroffen. Sommerliche Trockenphasen, häufigere Sturmereignisse und ein erhöhtes Risiko für Schädigungen setzen ihnen zu. Die Wälder müssen vorbereitet werden, um sie im Klimawandel stabiler und anpassungsfähiger zu machen. Durch eine naturnahe Bewirtschaftung und die Produktion von Holz leisten Wälder auch einen eigenen Beitrag zum Klimaschutz.

Klimaanpassungsstrategie für den Wald und die Waldbewirtschaftung
Aufgrund sehr langer Entwicklungszeiträume sind die Wälder und damit auch die Forstwirtschaft besonders von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Mit den zu erwartenden Veränderungen bei Temperaturen und Niederschlag und einer Zunahme schwerer Stürme verändern sich die Rahmenbedingungen für die verschiedenen Baumarten und die Waldbewirtschaftung. Das Risiko von Schadereignissen wie durch Insektenbefall steigt.

Die Klimaanpassungsstrategie für den Wald und die Waldbewirtschaftung in Nordrhein-Westfalen beschreibt wesentliche Auswirkungen des Klimawandels und skizziert Handlungsansätze. Sie soll die Forstbetriebe und Eigentümer/-innen bei der Anpassung ihrer Wälder an den Klimawandel unterstützen und so die Stabilität und Anpassungsfähigkeit der heimischen Wälder erhöhen.

Die Strategie deckt vier Themenbereiche ab:

  • Wald und Waldbewirtschaftung
  • Biodiversität im Wald und Waldnaturschutz
  • Cluster Forst- und Holzwirtschaft
  • Wald und Gesellschaft

Sie umfasst 18 Handlungsfelder mit 49 skizzierten Umsetzungsmaßnahmen. Im Rahmen der Umsetzung der Klimaanpassungsstrategie Wald NRW wurden als prioritäre Maßnahmen das Waldbaukonzept NRW und das Wiederbewaldungskonzept NRW entwickelt, das Internetportal Waldinfo.NRW mit vielfältigen digitalen Karten eingerichtet sowie die Boden- und Standortkarten für NRW ausgebaut. Zudem wurden diesbezüglich Beratungs- und Schulungsangebote für Waldbesitzende erweitert.

Lokale und globale Klimaschutzwirkung
Waldökosysteme weisen vielfältige lokale Klimaschutzwirkungen auf: Sie schützen den Boden und das Wasser und reinigen die Luft, mildern Temperaturextreme. Zudem speichern Wälder CO2 aus der Luft im zuwachsenden Holz und in den Waldböden. Holz bindet pro Kubikmeter durchschnittlich fast eine Tonne CO2. Dieser Klimaschutzeffekt kommt insbesondere durch den Holzeinschlag im Rahmen der nachhaltigen Forstwirtschaft und der langfristigen Verwendung von verarbeiteten Holzprodukten zum Tragen. Kohlendioxid wird so über einen längeren Zeitraum fixiert und erst bei der Verbrennung von Holzprodukten oder bei der natürlichen Zersetzung wieder freigegeben. Somit tragen Wälder und die Holzverwendung zum globalen Klimaschutz bei.

Einer wissenschaftlichen Studie zu Folge wird allein in Nordrhein-Westfalen eine Emissionsreduktion um jährlich etwa 18 Millionen Tonnen CO2 durch die Speicherung in Wäldern und in Holzprodukten sowie durch die Substitution von Materialien und Energieträgern erreicht. Das sind rund sechs Prozent der jährlichen CO2-Emissionen in Nordrhein-Westfalen. Holz gilt als CO2-neutraler Werkstoff und Energieträger und spielt daher in der Klimadiskussion eine wichtige Rolle. Im Rahmen seines Klimaschutzplans will Nordrhein-Westfalen den Beitrag des Bereichs Wald und Holz zum Klimaschutz weiter ausbauen.

Waldbewirtschaftung im Klimawandel
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