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Wälder entwickeln sich sehr lange und sind daher besonders vom Klimawandel betroffen. Sommerliche Trockenphasen, häufigere Sturmereignisse und ein erhöhtes Risiko gegenüber schädigenden Insekten setzen ihnen zu. Die Wälder müssen vorbereitet werden, um sie im Klimawandel stabiler und anpassungsfähiger zu machen. Durch eine nachhaltige Bewirtschaftung und die Produktion von Holz leisten Wälder auch einen Beitrag zum Klimaschutz.

Waldstrategie

Derzeit wird eine Waldstrategie für Nordrhein-Westfalen erarbeitet. Im Rahmen der Waldstrategie soll dargestellt werden, wie die Wälder und die Waldbewirtschaftung im Klimawandel anzupassen sind, um die Vitalität, Stabilität, Leistungsfähigkeit, Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit der Wälder zu erhöhen, damit diese auch zukünftig ihre vielfältigen wichtigen Funktionen in der Natur und für die Gesellschaft erbringen können. Die Waldstrategie soll zukünftig ein übergeordnetes Handlungskonzept und eine wichtige Orientierungshilfe für alle Akteure rund um den Wald sein.

Der Arbeitsansatz der Waldstrategie umfasst 17 Themenfelder. Die Anpassung der Wälder und der Waldbewirtschaftung an den Klimawandel stellt insgesamt einen Schwerpunkt dar. Weitere Beispiele für behandelte Themen sind die Unterstützung des Privatwaldes bei der Anpassung der Waldbewirtschaftung, die Verbesserung der Vitalität der Waldböden, der Erhalt des Lebensraums sowie der Biodiversität oder der Ausbau des Wissenstransfers von der Wissenschaft in die forstliche Praxis. Beim Thema der klimaangepassten Waldbewirtschaftung besteht auch ein enger Bezug zu den bereits in Nordrhein-Westfalen vorhandenen Konzepten und Instrumenten des Landes zu Pflege und Erhalt des Waldes, wie insbesondere das Waldbaukonzept, das Wiederbewaldungskonzept oder das Internetportal Waldinfo.NRW mit seinem großen Daten-Angebot wie forstliche Karten. Auch die forstlichen Beratungs-, Schulungs- und Förderangebote für den Privat- und Kommunalwald, das Wiederbewaldungsmonitoring, das forstliche Umweltmonitoring und die Waldforschung spielen bei den Themenfeldern der Waldstrategie eine große Rolle.

In 2024 haben zwei Dialogveranstaltungen zur Einbindung vielfältiger mit dem Wald befassten Akteure bei der Erstellung der Waldstrategie stattgefunden. Insgesamt beteiligten sich etwa 30 verschiedene Verbände und Einrichtungen mit Wald- und Holzbezug an der Erstellung der Waldstrategie. Dabei waren insbesondere die Themenbereiche Forst- und Holzwirtschaft, Naturschutz, Jagd, Umweltbildung und Tourismus vertreten.

Bei der Erarbeitung der Waldstrategie stellt die vorhandene Klimaanpassungsstrategie für den Wald in Nordrhein-Westfalen eine wichtige Arbeitsgrundlage dar.

Klimaschutzwirkung

Waldökosysteme weisen vielfältige Klimaschutzwirkungen auf: Sie schützen den Boden und das Wasser und reinigen die Luft, mildern Temperaturextreme. Zudem speichern Wälder CO2 aus der Luft im zuwachsenden Holz und in den Waldböden. Dieser Klimaschutzeffekt kommt insbesondere durch die Holznutzung im Rahmen der nachhaltigen Forstwirtschaft und der langfristigen Verwendung von verarbeiteten Holzprodukten zum Tragen. Kohlendioxid wird so über einen längeren Zeitraum fixiert. Somit tragen Wälder und die Holzverwendung zum Klimaschutz bei.

Einer wissenschaftlichen Studie zu Folge wird allein in Nordrhein-Westfalen eine Emissionsreduktion um jährlich etwa 18 Millionen Tonnen CO2 durch die Speicherung in Wäldern und in Holzprodukten sowie durch die Substitution von Materialien und Energieträgern erreicht. Das sind rund sechs Prozent der jährlichen CO2-Emissionen in Nordrhein-Westfalen.

Waldbewirtschaftung im Klimawandel
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