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Die Produktion von Pflanzen steht am Beginn einer volkswirtschaftlich bedeutenden Wertschöpfungskette für die Ernährung und auch für nachwachsende Rohstoffe. Die Landwirtinnen und Landwirte in Nordrhein-Westfalen erzielen dabei bundesweit mit den höchsten Hektarerträgen bei Getreide und Kartoffeln. Bei Getreide liegt der Schwerpunkt bei der Erzeugung von Futtergetreide.

Erntebilanzen für Nordrhein-Westfalen
Die Ernteerträge und die wichtigsten Qualitätsparameter der für die Ernährung bedeutsamsten Ackerkulturen, also Getreide und Kartoffeln, werden im Rahmen der bundesweiten „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ (BEE) auch für die einzelnen Bundesländer ermittelt. Einzelheiten zu Flächenanteilen, Hektarerträgen und Qualitätsparametern enthält der jährliche Bericht. Die für Nordrhein-Westfalen jährlich ermittelten Ernteerträge für alle wichtigen Kulturen einschließlich Gemüse und Obst werden durch den Landesbetrieb IT.NRW als Statistisches Landesamt veröffentlicht.

Die rechtlich verbindlichen Regeln des landwirtschaftlichen Fachrechts legen den Rahmen für die gute fachliche Praxis fest und sind die Grundlage für eine nachhaltige und umweltverträgliche Pflanzenproduktion.

Zahlen, Fakten und Dokumente zum Gartenbau in Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen ist sowohl bei der Produktion von Pflanzen als auch beim Angebot gärtnerischer Dienstleistungen das größte Gartenbauland in Deutschland. Auf Basis der Gartenbauerhebung aus dem Jahr 2016 produzieren hier 3.273 Betriebe auf einer Fläche von 36.548 Hektar Erzeugnisse des Gartenbaus.

Die Hauptanbaugebiete liegen in den Regierungsbezirken Düsseldorf (1.354 Betriebe, 13.485 Hektar) und Köln (728, 11.489 Hektar), mit Schwerpunkten im Kreis Viersen (4.385 Hektar) und dem Rhein-Sieg-Kreis (4.052 Hektar). Die meisten Gartenbaubetriebe gibt es im Kreis Kleve (549).

Eine große angelegte Studie des Zentrums für Betriebswirtschaft im Gartenbau und des Johann Heinrich von Thünen-Instituts hat in den Jahren 2011/2012 die Wertschöpfung des „Gartenbauclusters“ in Deutschland untersucht. Erstmals wurde damit auch für Nordrhein-Westfalen eine fundierte und detaillierte Analyse der wirtschaftlichen Bedeutung des Clusters Gartenbau vorgelegt, die für Politik, Verwaltung, Berufsstand und die interessierte Öffentlichkeit als gemeinsame Basis für Argumentation und Entscheidungsfindung herangezogen werden kann.

Torfreduktion im Gartenbau
Zu den Zielen des Klimaschutzplan 2030 der Bundesregierung gehört eine Reduktion des Torfverbrauchs. Torf kommt insbesondere im Zierpflanzenbau zum Einsatz. Auch wenn seit vielen Jahren in Deutschland zum Torfersatz in Kultursubstraten geforscht wird und viele Versuche mit torfreduzierten und torffreien Substraten positive Ergebnisse zeigen, war die Umsetzung in der Praxis bisher noch nicht sehr ausgeprägt. Um dies langfristig zu ändern, finanziert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft das Modell – und Demonstrationsvorhaben „TerZ – Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau“. Das bundesweite Projekt, welches in 15 Betrieben in fünf Modellregionen umgesetzt wird, soll innerhalb von vier Projektjahren (2019-2023) torfreduzierte Substrate flächendeckend im konventionellen Zierpflanzenbau etablieren und die Branche auf den Umstieg vorbereiten.

Ziele des Vorhabens:

  • Intensiver Wissenstransfer zur Torfreduktion zwischen den Demonstrationsbetrieben
  • Schnelle Weitergabe der Ergebnisse in die Branche (Betriebsführungen, Informationsveranstaltungen etc.)
  • Dauerhafte Etablierung betriebsspezifisch passender Substrate mit einem Torfanteil von maximal 50 Prozent

Das Projekt soll zeigen, dass sich auch mit torfreduzierten Substraten qualitativ hochwertige Pflanzen produzieren lassen. Gleichzeitig werden die in den Betrieben gewonnenen Erfahrungen über verschiedenste Kanäle in die gärtnerische Praxis transportiert.

Nordrhein-Westfalen unterstützt die Torfminderungsstrategie des Bundes und beteiligt sich mit fünf Gartenbaubetrieben am Projekt.

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