Die Zucht und Haltung von Rassegeflügel und Rassekaninchen hat in Nordrhein-Westfalen eine sehr lange Tradition. Die Landesverbände des Rheinlandes und in Westfalen bestehen sowohl beim Rassegeflügel als auch bei den Rassekaninchen schon seit über 100 Jahren. Früher stand oft die Zucht von Wirtschaftsgeflügel und Schlachttieren im Vordergrund, heute handelt es sich bei der Kleintierzucht überwiegend um reine Liebhaberei.
Rassegeflügel und Rassekaninchen Über diesen langen Zeitraum haben sich naturgemäß die Rahmenbedingungen in der Zucht und auch die Zuchtziele verändert. Früher stand oft die Zucht von Wirtschaftsgeflügel und Schlachttieren im Vordergrund, heute handelt es sich bei der Kleintierzucht überwiegend um reine Hobbyhaltung. Schönheitsmerkmale sind es aber nicht allein, die die Züchterinnen und Züchter heute interessieren. Sie achten neben der Zuchtleistung auf die Tiergesundheit, eine natürlich ausgewogene Ernährung und die artgerechte Haltung. Rassestandards legen die Zuchtziele genau fest. Die zahlreichen Schauen auf Landes-, Kreis- und Ortsebene dokumentieren den hohen Leistungsstand der nordrhein-westfälischen Kleintierzucht. Die Schauen sind ein attraktives Schaufenster für die Öffentlichkeit und eine hervorragende Möglichkeit für die Vereinsmitglieder, ihre Tiere nach den jeweils gültigen Standards miteinander zu vergleichen.
Die Landesregierung erkennt das ehrenamtliche Engagement der Züchterinnen und Züchter von Rassegeflügel und Rassekaninchen ebenso an wie ihren Beitrag zur Erhaltung der genetischen Ressourcen alter Kulturrassen. Sie bewahren damit der Nachwelt ein Stück Natur, fördern den Tier- und Artenschutz und züchten im kleinen Rahmen unter umweltfreundlichen Bedingungen.
Mit ideeller Förderung und der Bereitstellung von Fördermitteln trägt die Landesregierung der Bedeutung der Haltung und Zucht von Kleintieren Rechnung.
Wissenschaftlicher Geflügelhof (Bruno-Dürigen-Institut) Ein gutes Beispiel für diese Förderung ist der „Wissenschaftliche Geflügelhof“ (Bruno-Dürigen-Institut). Er wurde in Trägerschaft des Bundes Deutscher Rassegeflügelzüchter (BDRG) gegründet und mit Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen in der Gemeinde Rommerskirchen im Rhein-Kreis Neuss eingerichtet. Das Institut hat einen hohen Stellenwert für Wissenschaft und Zucht, wobei ein Schwerpunkt der Arbeit in der Vermehrung seltener und vom Aussterben bedrohter Rassen liegt. Forschungsarbeiten werden zielgerichtet, an aktuellen Bedürfnissen orientiert und kurzfristig durchgeführt. Über die Ergebnisse und sich daraus ergebende Handlungsoptionen werden die Züchterinnen und Züchter in den Vereinen zügig informiert. Die hier erworbenen Erkenntnisse sind auch Grundlage für eine tiergerechte Haltung.