Der Klimawandel schreitet unaufhörlich voran, die Energiewelt wird immer komplexer und die gestiegenen Energiepreise verlangen den Verbraucherinnen und Verbrauchern einiges ab. Gezielte Informationen und verbrauchergerechte Beratungen helfen dabei, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Die Energieverbraucherarbeit der Verbraucherzentrale NRW bietet konkrete Anreize und Hilfestellungen, um Energie zu sparen und Energieschulden zu vermeiden.
Was tun bei steigenden Energiepreisen und Gasmangel? Die derzeitige Entwicklung an den Energiemärkten, insbesondere die gestiegenen Strom- und Gaspreise stellen für viele Verbraucherinnen und Verbraucher eine enorme Belastung dar. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger blicken mit großer Sorge auf kommende Energie- und Heizkostenabrechnungen. Zudem stellen sich immer mehr Menschen die Frage, ob sie die Strom- und Gasrechnungen noch bezahlen können und wie sich Energieschulden vermeiden lassen.
Die Verbraucherzentrale NRW hat für alle Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen eine digitale Anlaufstelle zur Energiepreisproblematik eingerichtet. Dort erhalten Ratsuchende etliche Informationen, Beratungsangebote und Lösungsansätze zum Umgang mit den gestiegenen Energiepreisen. Ganz gleich, ob es sich um Energie- und Heizkostenabrechnungen, Preiserhöhungen, Probleme mit dem Versorger wegen kurzfristiger Kündigung oder der Suche nach Energiefressern im Zuhause handelt, hier erfährt jede und jeder, wie man Energie sparen, Energieschulden in den Griff bekommen und an wen man sich bei Ärger wenden kann.
Die Landesregierung hat zudem eine Kampagne „Jede Kilowattstunde zählt – NRW spart Energie“ gestartet. Auf der Homepage finden sich neben Sparanregungen für Unternehmen und Kommunen auch Energieeinspartipps für Verbraucherinnen und Verbraucher.
Energieberatung durch die Verbraucherzentrale NRW Mit dem Klimawandel direkt vor der Haustür ist es der Gesellschaft ein wichtiges Anliegen, sorgsam mit den natürlichen Ressourcen umzugehen, bewusst Energie einzusparen, den eigenen CO2-Ausstoß zu senken und somit zur Umsetzung der Treibhausgas- und Energieeinsparziele beizutragen. Verbraucherinnen und Verbraucher nehmen dabei eine aktive Rolle ein, sind sie doch für fast 30% des Energieverbrauchs in Deutschland verantwortlich. Angesichts gestiegener Energiepreise und der notwendigen Transformation der Energieerzeugung hin zu Erneuerbaren Energien gewinnt das Verbrauchsverhalten im Alltag noch einmal zusätzlich an Bedeutung, insbesondere wenn es darum geht, den eigenen Verbrauch zu minimieren, um die anfallenden Energiekosten bezahlbar zu halten.
Viele Verbraucherinnen und Verbraucher ahnen nicht, welche zahlreichen Möglichkeiten es im täglichen Leben gibt, Energie effizient zu nutzen, bewusst CO2 einzusparen und damit nicht zuletzt auch den eigenen Geldbeutel zu schonen. Angefangen vom Wohnhaus und elektronischen Haushaltsgeräten bis hin zur Steckerleiste – in fast jedem Haushalt verstecken sich Einsparpotenziale, die es aufzudecken und zu nutzen gilt.
Das Verbraucherschutzministerium leistet durch die Finanzierung der Arbeit der Verbraucherzentrale NRW einen wichtigen Beitrag zum sparsamen Umgang mit Energie. Denn Verbraucherinnen und Verbraucher können sich bei der Verbraucherzentrale NRW zu sämtlichen Fragen rund um Energieeinsparung, Energieeffizienz, erneuerbare Energiequellen und die Energiepreissituation informieren und beraten lassen. Mit der im Februar 2021 unterzeichneten Vereinbarung über die Zusammenarbeit der Landesregierung und der Verbraucherzentrale NRW für den Zeitraum 2021 bis 2025 wird die Verbraucherberatungsarbeit in Energiefragen noch zusätzlich unterstützt, indem die dezentrale Energieberatung für die ratsuchenden Verbraucherinnen und Verbraucher langfristig gesichert wird. Zur Ausweitung und Weiterentwicklung der Energieverbraucherarbeit der Verbraucherzentrale NRW stellt das Land Nordrhein-Westfalen in den Jahren 2023 und 2024 zusätzliche Mittel im Rahmen der institutionellen Förderung zur Verfügung. Ziel ist es, bewährte Energieberatungs-, -informations- und –bildungsangebote der Verbraucherzentrale NRW zu stärken sowie weiterzuentwickeln. Dabei spielen sowohl die Ausweitung digitaler Kommunikationsformate, die gezieltere Verbraucheransprache und Kooperationsarbeit im direkten Umfeld sowie die Stärkung von lokalen Angeboten und Vernetzung zur Bewältigung von Energiearmut eine wichtige Rolle.
Sei es in den örtlichen Beratungsstellen und an den Beratungsstützpunkten in NRW oder direkt beim Verbraucher zu Hause – die Verbraucherzentrale NRW bietet den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine umfassende Beratung zu den vielfältigen Möglichkeiten der Energieeinsparung. Anhand konkreter Informationen und gezielter Handlungsempfehlungen werden sie in ihrer aktiven Verbraucherrolle bei der Energie- und CO2-Einsparung bestärkt.
NRW bekämpft Energiearmut Eine sozialverträgliche Gestaltung der Energiewende und eine bezahlbare Energieversorgung für private Haushalte gewinnt im Verbraucheralltag zunehmend an Bedeutung. Die gestiegenen Energiepreise stellen insbesondere für Verbraucherinnen und Verbraucher mit niedrigem Einkommen, aber auch zunehmend für Haushalte mit mittlerem Einkommen eine Herausforderung dar. Zahlreiche Haushalte in Nordrhein-Westfalen sind wegen ihres geringen Einkommens nicht in der Lage, ihre Energierechnungen zu bezahlen und von Energiesperren und Energiearmut bedroht.
Wenn ein Privathaushalt die Rechnungen für den täglichen Energiebedarf – also für Heizung, warmes Wasser, Licht und den Betrieb elektrischer Geräte – nicht mehr zahlen kann, spricht man von „Energiearmut“. Dem NRW-Verbraucherschutzministerium ist es ein wichtiges Anliegen, präventive Lösungen auf den Weg zu bringen, damit Energiearmut gar nicht erst entsteht, Energiesperren vermieden werden und die Energie- und Klimawende für private Haushalte bezahlbar bleibt.
An 10 Standorten in Nordrhein-Westfalen (Aachen, Alsdorf, Bochum, Dortmund, Duisburg, Gelsenkirchen, Hamm, Krefeld, Witten und Wuppertal) können betroffene Bürgerinnen und Bürger durch kompetente Beraterinnen und Berater der Verbraucherzentrale NRW Unterstützung bei der Bekämpfung von Energiearmut erhalten, indem gemeinsam mit den Ratsuchenden, Grundversorgern, Kommunen und Sozialpartnern nach Lösungen zur Vermeidung bzw. Aufhebung von Energiesperren gesucht wird. Zudem hat die Verbraucherzentrale einen Praxisleitfaden „Energiearmut – Nein Danke“ erarbeitet, der Informationen und Hilfestellungen für die praktische Arbeit vor Ort zur Vermeidung von Energiesperren und Energiearmut bereithält.