Foto: istockphoto/fcafotodigital

Ein zukunftsorientierter Standort mit leistungsstarken Regionen
Nordrhein-Westfalen ist nicht nur das bevölkerungsreichste Bundesland, es nimmt innerhalb Deutschlands auch eine bedeutende Position als leistungsstarker und zukunftsorientierter Standort der Land- und Ernährungswirtschaft ein. Die Stärken dieser Branche liegen in der Nähe zu Millionen Verbraucherinnen und Verbrauchern im In- und Ausland, einer qualitativ hochwertigen und innovativen Produktpalette und einer leistungsstarken Zulieferbranche.

Die Land- und Ernährungswirtschaft, einschließlich Zulieferer, Verarbeiter und Handel, bieten rund 400.000 Menschen Arbeit und gehören damit zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen und zu den größten Arbeitgebern in unserem Land. In Nordrhein-Westfalen wird alles produziert, was man zum Leben braucht: Von Obst und Gemüse, Fleisch und Wurstwaren oder Eiern bis hin zu Milch und Milchprodukten, Bier, Süßwaren sowie Brot und Backwaren.

Neben Bayern und Niedersachsen gehört Nordrhein-Westfalen zu den drei wichtigsten Agrarstandorten in Deutschland. Knapp die Hälfte der Landesfläche wird landwirtschaftlich genutzt. Landwirtschaft und Gartenbau sind im Verbund mit den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen eine tragende Säule der ländlichen Regionen in Nordrhein-Westfalen.

Die Vielfalt der Landschaften und die Besonderheiten der Naturräume haben auch die Ausrichtung der unterschiedlichen Agrarschwerpunkte Nordrhein-Westfalens geprägt. Das Münsterland ist von je her ein starker Standort der Tierhaltung. Im Rheinland dominiert der Ackerbau, der Anbau von Obst und Gemüse sowie der Zierpflanzenanbau. Am Niederrhein sind die Milcherzeugung und der Gartenbau die wichtigsten Agrarzweige. Im Bergischen Land, in der Eifel sowie im Sauer- und Siegerland überwiegt die Haltung von Milchvieh und Mastrindern und auch die Forstwirtschaft spielt hier eine bedeutende Rolle.

Ernährungsindustrie als wichtiger Wirtschaftsmotor
Die lebensmittelverarbeitende Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen steht heute schon auf einer hervorragenden Wettbewerbsposition: Ein hoher Qualitätsanspruch, eine breite Angebotspalette, rund 1.000 Unternehmen mit fast 140.000 Beschäftigten und ein Umsatz von rund 36 Milliarden Euro machen sie zur umsatzstärksten Ernährungswirtschaft in Deutschland (Quelle Ernährungswirtschaftsbericht 2020). Es sind sowohl global agierende Großunternehmen als auch die für Nordrhein-Westfalen charakteristischen klein- und mittelständisch geprägte Unternehmen vertreten.

Lebensmittelhandwerk und Ernährungsindustrie im Wettbewerb
Das Lebensmittelhandwerk ist eine tragende Säule in Nordrhein-Westfalen. Es stellt die meisten Betriebe der Lebensmittelverarbeitung. Angaben des Landesbetriebs Information und Technik NRW zufolge gibt es in Nordrhein-Westfalen rund 3.200 Handwerksbetriebe im Bereich Lebensmittel mit über 100.000 Beschäftigten. Das sind vor allem Bäckereien und Konditoreien, Fleischereien und Brauereien, die bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern ein hohes Ansehen haben, weil sie hervorragende Produkte herstellen. Viele traditionelle, kleine Betriebe sind familiengeführt. Sie bewahren und fördern das Wissen um die handwerklichen Herstellungsweisen regionaler Produkte, ohne sich aktuellen Erkenntnissen über Rohstoffe und Verfahren oder Ernährungstrends zu verschließen.

Die Handwerksbetriebe im Lebensmittelbereich sind maßgeblich an einer nachhaltigen Entwicklung von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Mehrwerten in den unterschiedlichen Regionen unseres Landes beteiligt. Sie sichern Arbeits- und Ausbildungsplätze, fördern die Zusammenarbeit innerhalb einer Region zum Ausbau stabiler Wertschöpfungsketten und sind ein wichtiger Nahversorger vor allem in ländlichen Regionen.

Um sich dem starken Wettbewerb zu stellen und Kunden an ihren Betrieb und ihre Produkte zu binden, sucht das Lebensmittelhandwerk nach geeigneten, individuellen Strategien. Die großen Pluspunkte, mit denen das Lebensmittelhandwerk überzeugen kann, sind Qualität und Vielfalt, der Erhalt regionaler Traditionen und Spezialitäten sowie die Vermittlung von Identität und Heimat.

Auch die Ernährungswirtschaft insgesamt sieht sich heute großen Herausforderungen gegenüber. Sie wird zunehmend an sozialen und ökologischen Aspekten der Lebensmittelerzeugung gemessen. Verbraucher legen heute mehr denn je Wert auf Produkte, die nicht nur preiswert und hochwertig sind, sondern auch unter annehmbaren sozialen und umweltfreundlichen Bedingungen bei der Erzeugung und Verarbeitung produziert wurden. Deshalb ist die Ausrichtung der Wirtschaft an den Kriterien sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit ein ernstzunehmender Wettbewerbsfaktor auf dem vom hohen Konkurrenzdruck geprägten Markt für Lebensmittel.

Ernährung-NRW e.V.
Der Verein Ernährung-NRW plant und verwirklicht Aktivitäten zur Profilierung und Absatzförderung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Lebensmitteln aus Nordrhein-Westfalen. Der Verein ist eine Dachorganisation für Unternehmen, Institutionen und Verbände der nordrhein-westfälischen Agrar- und Ernährungswirtschaft und hat zum Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der Branche in allen Stufen der Wertschöpfungskette zu stärken und den Absatz zu fördern. Zu den Kernaufgaben zählen die Entwicklung und Realisierung gemeinschaftlicher Regionalmarketingkonzepte und der Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette.

EFRE/JTF-Programm Nordrhein-Westfalen 2021-2027 Ernährungswirtschaft
Kernziel der EFRE-Förderung ist es, die Kooperation zwischen Unternehmen der Ernährungswirtschaft, Zulieferern und Forschungseinrichtungen entlang der Wertschöpfungskette in Nordrhein-Westfalen auf der Basis der Schwerpunkte zu fördern. Über Wettbewerbe werden die besten Ideen unterstützt. Ziel ist es, die Ernährungswirtschaft zu ertüchtigen, sich zukunfstfähig aufzustellen und nachhaltige Lebensmittelsysteme aufzubauen.

Dürfen wir
Ihnen weiterhelfen?