Der Markt für Ökolebensmittel erlebt seit dem Jahr 2000 eine beachtliche Entwicklung. Bis Ende 2021 ist der bundesweite Umsatz mit Bio-Lebensmitteln von zwei auf fast 16 Milliarden Euro angestiegen. Der nordrhein-westfälische Anteil am bundesweiten Umsatz von Ökolebensmitteln beträgt schätzungsweise rund 20 Prozent.
Den regionalen Bezug fördern Verbraucherinnen und Verbraucher zeigen durch ihr Kaufverhalten ein zunehmendes Interesse am regionalen Bezug von Ökolebensmitteln. Um aber die wachsende Nachfrage und den ausgesprochenen Regional-Wunsch zu befriedigen und gleichzeitig die Chancen für die Betriebe heimischer Erzeugung und Verarbeitung zu nutzen, ist eine kontinuierliche Ausweitung der Anbaufläche des ökologischen Landbaus in Nordrhein-Westfalen erforderlich.
Das Land unterstützt daher mit der Fördermaßnahme Marktstrukturverbesserung zum Beispiel die Gründung und das Tätigwerden von Erzeugergemeinschaften, die Zusammenarbeit für kurze Vermarktungsketten sowie Investitionen in die Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse.
Im Ökosektor sind in der Vergangenheit insbesondere Investitionen in der Verarbeitung von Öko-Produkten unterstützt worden.
Mit der Fördermaßnahme Absatzförderung fördert das Land unter anderem die Erarbeitung von Vermarktungskonzeptionen, Aus- und Weiterbildungen für die Umsetzung von Vermarktungsstrategien, die Teilnahme an Messen und Ausstellungen sowie Veranstaltungen zur Öffentlichkeitsarbeit und Verbraucherinformation wie zum Beispiel die „Aktionstage Ökolandbau NRW“.
Bio-Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) Immer mehr Menschen essen außer Haus. Im Außer-Haus-Markt wird rund ein Drittel des Umsatzes im deutschen Lebensmittelmarkt erwirtschaftet. Der Bio-Umsatz-Anteil an der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) liegt aber nach wie vor mit knapp einem Prozent deutlich unter dem Bio-Umsatz-Anteil am gesamten Lebensmittelmarkt. Das Bio-Potenzial in diesem Marktsegment ist also sehr groß, allerdings sind die Hürden auch sehr hoch.
Das Landwirtschaftsministerium engagiert sich bei der Gewinnung von AHV-Betrieben für den Einsatz von Bio-Lebensmitteln. Viele Aktivitäten in Nordrhein-Westfalen sind Vorbilder für andere Bundesländer, so beispielsweise das Bio-Mentoren-Netzwerk („Köche beraten Köche“) und die Workshops in Ausbildungsstätten für Köche. Nordrhein-Westfalen verfolgt mit seinem Bio-AHV-Projekt („NRW kocht mit Bio“) auch in 2022/2023 die Ziele, neue Betriebe und -Einrichtungen für den dauerhaften Bio-Einsatz zu gewinnen, den Einsatz von Bio-Lebensmittel zu steigern, wo man jetzt schon Bio-Lebensmittel anbietet, und insgesamt die Nachfrage der Tisch-Gäste nach regionalen Bio-Produkten zu fördern. Schwerpunkte des Projektes sind die Vernetzung aller Bio-Markt-Akteure, auch digital, Coaching/Beratung von Küchen und Kantinen zum Einsatz von Biolebensmitteln und die Vorstellung von Best-Practice-Beispielen.
„13 Best-Practice-Beispiele“ aus Nordrhein-Westfalen Wie erfolgreiche Kooperationen zwischen Küchen und Lieferanten im Bereich der Außer-Haus-Verpflegung mit Biolebensmitteln aussehen können, zeigen dreizehn Steckbriefe zu konkreten Beispielen aus Nordrhein-Westfalen, die vom Ministerium als Bio-Leuchttürme NRW ausgezeichnet wurden.