Foto: istockphoto/Sonja Filitz

 

 

Erhalt und besonders schonender Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen – wie beispielsweise Boden, Wasser und Artenvielfalt – gehören zum Grundverständnis des ökologischen Landbaus. Er ist ein Modell einer besonders umweltverträglichen und tiergerechten Form der Landbewirtschaftung, deren Produkte von immer mehr Menschen nachgefragt werden.

Die Landesregierung fördert den Ökolandbau daher auf vielfältige Weise und unterstützt (Förder-) Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Ökolandbaus.

Öko-Modellregionen NRW
Mit der Einführung und Förderung von Öko-Modellregionen auch in Nordrhein-Westfalen soll die Zusammenarbeit von Betrieben der Erzeugung, Verarbeitung, der Gemeinschaftsverpflegung und des Handels sowie der öffentlichen Verwaltung, Initiativen und Verbraucherschaft in sogenannten ausgewählten „Öko-Modellregionen“ gefördert werden.

Vorrangiges Ziel von Öko-Modellregionen ist es dabei, über die bessere Erschließung von regionalen Absatzpotentialen und den Aufbau bzw. die Stärkung von regionalen Bio-Wertschöpfungsketten das Umstellungsinteresse und damit den Anteil an ökologisch bewirtschafteter Fläche zu steigern. Mit der Förderung von Öko-Modellregionen erweitert das Land seine Unterstützung für die Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus und trägt damit dem Ziel in der NRW-Nachhaltigkeitsstrategie von 20 Prozent Öko-Fläche bis 2030 Rechnung.

Das Land übernimmt in den Öko-Modellregionen die Kosten für ein Öko-Regionalmanagement mit einem Anteil von bis zu 80 Prozent über eine Laufzeit von zunächst bis zu drei Jahren – dabei mit maximal 80.000 Euro pro Region und Jahr. Das Öko-Regionalmanagement organisiert die Zusammenarbeit, bringt Erzeugung, Lebensmittelhandwerk, Handel, Gastronomie und Verbraucher zusammen, initiiert und begleitet den Aufbau von regionalen Wertschöpfungsketten, ist Förderlotse und baut eine Erzeuger-Verbraucher-Kommunikation auf.

Die Förderung erfolgt auf Grundlage der Verwaltungsvorschrift zur Förderung von Öko-Modellregionen in Nordrhein-Westfalen.

Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen zur Förderung von Öko-Modellregionen in Nordrhein-Westfalen (VwV Öko-Modellregionen NRW)

Der Förderwettbewerb
Im April 2021 und im Dezember 2021 hat das Landwirtschaftsministerium jeweils einen Wettbewerb zur Einreichung für innovative Konzepte im Rahmen der Einführung und Förderung von Öko-Modellregionen in Nordrhein-Westfalen gestartet. Kreise in Nordrhein-Westfalen und rechtsfähige Zusammenschlüsse der Kreise mit kreisfreien Städten oder mit weiteren kommunalen Partnern (sofern diese einen Kreis zum Lead Partner ernannt haben) konnten sich bis zu festgelegten Fristen beim Ministerium mit ihren innovativen Konzepten als „Öko-Modellregion“ bewerben. Eine unabhängige Jury bewertete die eingegangenen Konzepte anschließend auf Basis eines Kriterienkatalogs.

Das Netzwerk wächst
Den Zuschlag aus dem 1. Wettbewerbsaufruf erhielten die drei Regionen „Bergisches RheinLand“ (Oberbergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis und Teile des Rhein-Sieg-Kreises), „Kulturland Kreis Höxter“ (Kreis Höxter) und „Niederrhein“ (Kreis Wesel und Kreis Kleve), die am 28.10.2021 im Ministerium als die drei ersten Öko-Modellregionen feierlich ausgezeichnet wurden.

Im Rahmen des zweiten Wettbewerbes wurden die Region „Münsterland“ (ein Zusammenschluss der Stadt Münster mit den Kreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf) und der „Mühlenkreis“ (Kreis Minden-Lübbecke) als zwei neue Öko-Modellregionen in Nordrhein-Westfalen ausgewählt.

Diese beiden Regionen „Münsterland“ und „Mühlenkreis“ wurden im Rahmen einer Veranstaltung am 05.09.2022 von Ministerin Silke Gorißen offiziell als neue „Öko-Modellregionen NRW“ im Stadttor ausgezeichnet.

Foto: MLV NRW/Mark Hermenau
Foto: MLV NRW/Mark Hermenau
Foto: MLV NRW/Mark Hermenau

Damit gibt es jetzt fünf von ihrer Größe und auch agrarstrukturell sehr unterschiedliche Regionen. Sie sind über Nordrhein-Westfalen verteilt.

Die im Rahmen der beiden Wettbewerbe ausgewählten Öko-Modellregionen konnten anschließend einen Antrag auf Förderung des Regionalmanagements bei der Bezirksregierung Detmold stellen. Nach Erhalt des Zuwendungsbescheides können die Regionen jetzt mit der Arbeit und der Umsetzung der Bewerbungskonzepte starten!

Ihre Ansprechpartnerinnen im Ministerium:

Monika Berg

Referatsleitung
Referat II 4 Ökologischer Landbau, Agrarumweltförderung
Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Stadttor 1
40219 Düsseldorf

Elsbeth Oertzen

Referat II 4 Ökologischer Landbau, Agrarumweltförderung
Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Stadttor 1
40219 Düsseldorf

BioWochen NRW
Seit 1999 werden in Nordrhein-Westfalen jährlich meist im August/September die „Aktionstage Öko-Landbau“ durchgeführt, seit 2023 unter dem neuen Namen „BioWochen NRW“. Initiatoren sind die Ökoverbände NRW, die Landwirtschaftskammer NRW und das Landwirtschaftsministerium NRW. Ökobetriebe, Naturkostläden, Verarbeitungsunternehmen und viele weitere Akteure des ökologischen Landbaus aus Nordrhein-Westfalen beteiligen sich daran.

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